Gut kommuniziert ist halb gebaut im Kantonsspital Frauenfeld
Im Rahmen des Projekts Horizont entstand innerhalb von vier Jahren ein neues Bettenhaus für das Spital Frauenfeld. Der Startschuss für die Bauarbeiten fiel 2016 unter anderem mit den ersten Erdsonden-Bohrungen. Der Neubau ersetzt den bisherigen Bettenturm und verbindet bestehende Abteilungen mit der Neuorganisation diverser anderer Bereiche. Vadea Engineering erhielt den Auftrag für die Planung HLKS und Fachkoordination der Arbeiten am Bau.
Die Aufgabe von Vadea Engineering umfassten die Planung von Heizungs-, Lüftungs-, Kälte- und Sanitäranlagen, sowie die Baubegleitung, sprich die Koordination zwischen den vielen Beteiligten: Bauunternehmen, Planern und Bauherrschaft. Ein Projekt dieser Grösse und Komplexität fordert grosses Wissen, gerade im Bereich von Spitälern, aber auch allgemein zur Projektabwicklung von A bis Z. Diese Voraussetzungen sind bei Vadea Engineering aufgrund früherer Projekte in vollem Mass gegeben. Sicher auch dies einer der Gründe, weshalb Vadea Engineering im Submissionsverfahren den Planervertrag der Thurmed Immobilien AG erhielt.
Roman Schläpfer ist der zuständige Projektleiter bei Vadea Engineering. Er führt aus: «Als wir im Jahr 2010 ins Spiel gekommen sind, war das Wichtigste, den Bauherrn abzuholen und seine Ansprüche in ein machbares und finanzierbares Korsett zu bringen.» Unter Berücksichtigung der Wünsche der Bauherrschaft einerseits, sowie unter Beachtung der Vorgaben des Kantons und der Möglichkeiten der infrage kommenden Infrastruktur andererseits, wurden Lösungsansätze von Vadea vorgeschlagen und innerhalb des Projektteams diskutiert. Diese Planung forderte unzählige Sitzungen und waren sehr intensiv.
Energiestudie für optimale Energieversorgung
Neben der Planung und Koordination des Bauprojekts wurde in der Startphase eine Energiestudie durch Vadea Engineering durchgeführt. Energie sei für ein Spital eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, so Roman Schläpfer. Denn auch für ihn sind das Dimensionen, die er nicht täglich zu bewältigen hat. Im Anschluss an die Energiestudie wurde ein Energiekonzept erarbeitet, welches schon früh ein Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung legte. «Man fängt mit Handskizzen an, trennt die relevanten von den weniger relevanten Informationen, und geht dann mit diesen immer mehr ins Detail, » beschreibt er den Prozess.
Aufgrund von laufenden Änderungen der Bedürfnisse und der Infrastruktur, mussten immer wieder nachträgliche Konzeptanpassungen vorgenommen werden. Dies entspricht jedoch durchaus den normalen Abläufen in solchen Projekten. Um diese Ansprüche der verschiedenen Stakeholder zu bewältigen, waren während der Ausführungsplanung bis zu 10 Personen von Vadea Engineering am Projekt beteiligt. Mittlerweile sind es noch 2 Personen, die aktiv involviert sind.
Umbauprozess während laufendem Betrieb
Es ist aber nicht nur die Länge des Umbauprozesses oder die vielen Ansprüche, die Projektleiter Roman Schläpfer in Beschlag genommen haben. Es sind der alte Bettenturm, das neue Bettenhaus und die acht Nebenhäuser, die mit Wärme und Kälte versorgt werden mussten. Und das, ohne den gesamten Betrieb unterbrechen zu müssen. Unterschiedliche Temperaturniveaus, ein unterschiedlicher Bedarf an Wärmeleistungen bei Neubau und Bestand, die Frage nach der Sicherheit und Spitzenlast sowie der Wunsch, den Neubau möglichst nachhaltig und CO2-neutral zu betreiben, mussten bewältigt werden.
Kommunikation als Erfolgsrezept
Für den erfolgreichen Bauprozess war die Zusammenarbeit und vor allem auch die Kommunikation von der Bauherrschaft über Architekten, Bauingenieur, Elektro- und Medizinaltechnikplaner essenziell. Ohne diese laufenden Absprachen wäre eine Umsetzung des neuen Spitals nicht möglich gewesen, meint Roman Schläpfer. Die Kommunikation untereinander sowie der Transfer von Wissen stellte sich als eine der grössten Herausforderungen dar. Dabei dürfen, so sein Fazit, Probleme nicht ausgeklammert werden. Schwierigkeiten treten immer mal wieder auf. Und nur wenn die Projektkultur es erlaubt, diese offen anzusprechen und zu lösen, wird das Projekt erfolgreich sein.
Stefan Bogo, Gesamtprojektleiter für das Projekt Horizont der Thurmed Immobilien AG, bestätigt dies:
«Es gab, wie so oft zu Beginn eines solchen Projekts, auch hier Herausforderungen und Konflikte zwischen den beteiligten Gewerken. Dank des Engagements und der offenen Kommunikation der Planer von Vadea Engineering konnten wir diese aber gut lösen. »
Mit Blick auf den gesamten Prozess, der nun einige Jahre dauerte, nimmt Roman Schläpfer viele neue Erfahrungen mit und die Tatsache, dass jedes Projekt seine eigenen Herausforderungen birgt:
«Da jedes Projekt anders tickt, lerne ich jedes Mal noch etwas dazu. Ich lernte viele neue Leute mit unterschiedlichen Ansichten kennen und bin froh, dass ich einen Weg gefunden habe, das alles zum Vorteil des Projekts zu nutzen. So konnte ich meinen eigenen Ansprüchen an meine Rolle als Projektleiter gerecht werden. »
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